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Merkblatt.
(Der Löffel stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts was 1. durch die Schnitzerei bewiesen; auch durch Ueberlieferung der Familie bestimmt ist)
Daß selbst gebildete Herren alle Weisheit nicht löffelweise genossen haben, beweist hiermit Folgendes: Die Musterschule Frankfurt mit circa 60 Schüler u Schülerinnen besichtigten den2. Oktober 1914 den Großen Löffel und zwar auf der Straße. Der Herr Prof. Hülsen erklärte die Herkunft u. Begebenheit des Löffels den Schülern u. Schülerinnen daselbst. -
Er bemerkte hierbei, daß noch ein großer Löffel existire (Städtische Archiv zu Frankfurt a/m) (früher, zur Zeit im Gasthause zum Riesen in Seligenstadt) dieser sei aber der Schönere,wobei Unterzeichneter Besitzer des Löffels bemerkte, dieses weniger, aber der Aeltere; da dieser Löffel um 100 Jahre älter sei, als dieser in Frankfurt, was ja schon die Bücher bewiesen.Hierauf sagte der Herr, und machte die kühne Behauptung, daß ja die Bücher viel älter seien als der Löffel. Unsinn, denn: Kaufleute des 17. Jahrhunderts, werden wohl nicht geschriebenhaben, aus dem Löffel getrunken, et. Dies mit Zeugen bekräftigt, ohne einen Löffel gesehen zu haben; auch als Beweis der Unterzeichnete, früherer Besucher der Kunst-Akademie in München,Abtheilung der Kunstgeschichte, unter Herr Prof. Carrier, mit besondrer Auszeichnung bedacht wurde wohl im Stande ist, das Alter des großen Löffels anzugeben. Dieses zur Rechtfertigung,falls später in künftigen Jahren Musterschüler oder auch Lehrer hierher kommen. Karl Rettinger acad. geb. Maler
 
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