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Sämmtliches Zinn u. Guß ist beschlagnahmt Bierdeckel mußten abgeliefert werden; die Orgelpfeifen von der hies. kath. Kirche wurden am 28. Juli 1917 abgeliefert. - 3 Glocken, welcheim Mai 1909 angeschafft wurden; (die Johannesglocke, die Peter Marz. Glocke u. Bartholomäusglocke) wurden heute d. 2. Aug. 1917 herabgeholt u. sollen zu Kanonenguß verwendet werden.Am 29 Juli war das Abschiedsgeläute; mit Wehmuth der ganzen Bevölkerung. Alaminium Gegenstände ugl. müssen abgeliefert werden. Bei Schweinehausschlachtungen müssen (pro Zentner Gewicht)4 Pfd geräuchertes Fleisch; oder Speck an den Kommunalverband abgeliefert werden; der Communalverband ist gebildet aus dem Kreis Offenbach-Friedberg. Alle Feldfrüchte sind beschlagnahmt;auch Salfrucht. Jeder Hühnerbesitzer, nach der Anzahl der Hühner, Eier abzuliefern. Beweis: von 9 Hühner 245 Eier für das Jahr 1917. Frucht u. Kartoffeln darf nicht gefüttert werdenden Hühnern, wo sollen diese Zahl Eier her;? (Anordnungen vom grünen Tisch). Seine selbstgebauten Frühkartoffeln dürfen ohne Schein von der Bürgermeisterei nicht ausgemacht werden;auch darf pro Kopf nur ½ Pfd gegessen werden. Die Noth ist groß! In Frankfurt; auch sonstige Städte hatten 2 Monate gar keine Kartoffeln zu essen. Brod ist sehr knapp; Fleisch desgleichen,da vergess die Fettsucht. Eier seither pro Stück 60 P; u. kaum zu erhalten. - Im Jahre 1917 vom 15. April – 15. Sept. wurde die sogenannte Sommerzeit eingeführt geändert: im ganzendeutschen Reich; die Uhr um 1 Stunde vorgestellt; daselbe auch in Jahre 1918. Alles mußte sich fügen, die Eisenbahnen u. dgl. mußten sämmtlich geändert werden zur Sommerzeit u. dgl.u. dgl. Bureaus. Soeben im Monat April ist die Achte Kriegs-Anleihe im Gange. Es gibt ungeheure Staatsschulden, Ueber 100 Milliarden zus. Alles ist sehr teuer. Eine Kuh 2000 Mark.Eine Geis 200 M (Junge Schweinchen 4 Wochen alt 120 Mark 1 Stück) Ziegen Lämmer (Böckchen) 30 M u.s.w.u.s.w.
 
 
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